Glut der Fla
Mit roten Kressen hatt' ich mich geschmückt - du hast sie jäh an deiner Brust zerdrückt. Mit bleichen Wangen bot ich dir den Gruß, in Flammenwogen tauchte sie dein Kuß. Mit […] Mehr lesen
Mehr lesenAusflugsziele und Reisen
Mit roten Kressen hatt' ich mich geschmückt - du hast sie jäh an deiner Brust zerdrückt. Mit bleichen Wangen bot ich dir den Gruß, in Flammenwogen tauchte sie dein Kuß. Mit […] Mehr lesen
Mehr lesenNichts ist in der Welt wie Liebe, die ich endlich nun erfaßt, so nicht eine Pause, daß ich nur dir, nur dir zu eigen bin, eine untersetzte Ruhe hat, nicht eine halbe Viertel […] Mehr lesen
Mehr lesenEs rauschen die Wipfel und schauern, Als machten zu dieser Stund Um die halbversunkenen Mauern Die alten Götter die Rund. Hier hinter den Myrtenbäumen In heimlich dämmernder […] Mehr lesen
Mehr lesenFreitag 31.1.2025
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Donnerstag, 30.1.2025
Die Straßenbahn saust vorbei, ihre Lichter durchschneiden die Dunkelheit, das Geräusch der Räder klingt wie ein scharfes Zischen, das die Stille zerreißt. Ein Moment, und sie ist verschwunden, auf den Schienen bleibt ein flüchtiger Nachhall, der sich im Regen auflöst. Die Türen öffnen sich nicht für mich, ich stehe da, die Bahn setzt ihre Fahrt fort, ein Bote, der keine Zeit hat, zu verweilen. Menschen steigen aus, andere ein, und alles geschieht in einem Tempo, das keine Fragen zulässt. Die Bahn fährt weiter, es gibt nichts Wichtigeres, das Ziel erreichen, egal, was auf dem Weg zurück bleibt. Die Zeit rast. Sie hält nicht inne, sie kennt kein Innehalten. Sekunden fallen, Minuten zerbrechen, und Stunden verschwinden. Die Ampel springt auf Grün, ein Auto beschleunigt, ein Fahrrad überholt, das Licht der Straßenlaternen huscht über nassen Asphalt. Alles bewegt sich, alles vergeht, nichts bleibt. Ich denke an die Gleise, die schnurgerade in die Ferne führen, kein Zögern, kein Zickzack, nur vorwärts. Sie sind kein Zufluchtsort, sie sind eine Richtung, eine Vorgabe. Das Leben ist nicht anders. Es lässt sich nicht anhalten, keine Pause, kein Zurück. Ich frage mich, wie viele Straßenbahnen ich in meinem Leben schon vorbeifahren gesehen habe, ohne einzusteigen, wie viele Gelegenheiten weitergezogen sind, während ich zögerte, den ersten Schritt zu tun. Die Bahn hält an, Menschen steigen hastig aus, ihre Gesichter leer, voller Eile, ihre Schritte zielgerichtet, ihre Augen auf den nächsten Punkt fixiert, der erledigt werden muss. Es ist kein Platz für Langsamkeit. Alles drängt voran, als sei Stillstand eine Katastrophe. Die Stadt erzählt dieselbe Geschichte. Die Straßen, die Gebäude, die Lampen und die Gleise, sie alle sind Zeugen einer Geschwindigkeit, die niemand steuert. 1872 fuhren hier Pferdebahnen, auch damals war das Ziel klar, immer vorwärts. Heute rauschen die Bahnen elektrisch, effizient, immer weiter, das Ziel wartet am Horizont. Ein Ziel das wir niemals erreichen werden. Womöglich gibt es kein Ziel, vielleicht ist die Bewegung selbst der Sinn. Aber die Frage bleibt, wie lange kann man stehen bleiben, ohne im Rausch der Zeit verloren zu gehen. Die nächste Straßenbahn kommt. Die Türen öffnen sich, ich steige ein, nehme Platz. Die Lichter der Stadt ziehen vorüber. Das Leben ist keine Haltestelle. Es ist eine rasende Fahrt. Und jede Sekunde zählt.
Mittwoch, 29.1.2025
Gestern Nachmittag vertrieb ein ungewöhnlicher Konvoi die winterliche Ruhe an der Elbe. Sechs Schiffe der Weißen Flotte passierten die teilweise eingestürzte Carolabrücke. Den Auftakt machte das Salonschiff „August der Starke“, gefolgt von den Schaufelraddampfern „Pillnitz“, „Meißen“ und „Dresden“, die stromaufwärts zur Laubegaster Werft unterwegs waren. Die Schaufelraddampfer „Pirna“ und „Diesbar“ nahmen Kurs stromabwärts und legten am Terrassenufer an. Dieser unverhoffte Moment war das Ergebnis intensiver Vorbereitungen. Nach einer kurzfristigen Genehmigung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes und einer Prüfung durch Experten der TU Dresden wurde die Passage freigegeben. Ein Peilschiff überprüfte die Fahrrinne, bevor ein Bagger auf einem Frachtschiff den Flussboden für die Durchfahrt der Schiffe anpasste. Viele Dresdner und Besucher versammelten sich am Terrassenufer, um diesen erstaunlichen Anblick zu erleben. Die eleganten Schaufelräder der Dampfer bewegten sich kraftvoll durch das winterliche Elbwasser, derweil die „August der Starke“ mit eleganter Silhouette stromaufwärts zog. Doch die Freude über diesen Fortschritt wird von bestehenden Einschränkungen überschattet. Der Geschäftsführer der Weißen Flotte Sachsen kritisierte das langsame Vorgehen: „So arbeiten nur die städtischen Mühlen. In der Privatwirtschaft wäre das undenkbar.“ Der Personenverkehr auf der Elbe bleibt weiterhin ausgesetzt, eine Neubewertung der Lage ist erst im April geplant. Trotz aller Hürden markiert dieser Tag einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Normalität. Die Weiße Flotte, ein Symbol für Dresdens Verbindung zur Elbe, schreibt ein neues Kapitel ihrer Geschichte. Die Carolabrücke, die einst Menschen und Orte verband, bewahrt ihre Bedeutung selbst in ihrer beschädigten Form. Die Schiffe der Weißen Flotte dampften gestern unter der Ruine hindurch und lieferte einen eindrucksvollen Beweis dafür, dass Bewegung und Veränderung möglich sind, erst recht, wenn der Weg mühselig ist.
Mittwochabend, 29.1.2025
Der Himmel über dem Großen Garten hängt wie ein unvollendetes Puzzle, graue Wolkenstücke ohne Anleitung. Ich stehe vor der Wand mit tausenden Teilen, ein Dschungel aus Ecken und Kanten, daneben eine Schüssel voll mit Fragmenten, die niemand braucht. Mein Großvater pflegte zu sagen, ein Puzzle sei wie das Leben, man brauche Geduld und eine stabile Tischplatte. Er hatte nie erwähnt, was man mit den übrigen Teilen macht, die gewöhnlich nicht passen wollen. Ich erinnere mich an meine Großmutter, wie sie jedes Puzzleteil gegen das Licht hielt, als prüfe sie Diamanten, derweil ich sie mit der Subtilität eines kleinen Jungen in die Löchern drosch. „Manchmal passt es nur, wenn man dreimal blinzelt“, sagte sie, während ich heimlich die Ränder abschliff. Heute, im großen Garten, knirschen Kiesel unter meinen Schuhen, ist es ein Geräusch wie zerbrochener Ambitionen? Die Bänke hier tragen Gravuren von Liebespaaren, die längst getrennt sind, und Eichen, die schon standen, als Böttger versuchte, für August den Starken, Gold aus Elbwasser zu brauen. Eine Frau mit Regenschirm starrt auf ihr Handy, ihr Gesicht ein Mosaik aus blauem Licht und Schatten. Womöglich sucht sie nach dem Teil im Mosaik, das ihren Tag vervollständigt. Die gläserne Manufaktur spiegelt das Grau zurück, als wolle sie sagen: Sieh her, ich bin nur ein falsch platziertes Stück in der Natur. Drinnen leuchtet eine Lobby, steril wie ein unbenutztes Puzzlebrett. Ich gehe weiter, denke an die Restteile in der Schüssel. Vermutlich sind sie die wahren Gewinner, frei von der Tyrannei des Passens-Müssens. Am Palaisteich werfe ich einen Kiesel hinein, beobachte, wie die Kreise sich ausbreiten, verschwinden. Ein Entenpaar paddelt vorbei, unbeeindruckt von der Metaphysik des Moments. Ich stecke die Hand in die Tasche, spüre ein Puzzleteil, scharfkantig, blau wie der Himmel, der heute fehlt. Keine Ahnung, wo es hingehört. Vielleicht behalte ich es. Ein Beweis, dass manchmal das Chaos die bessere Anleitung ist.
Dienstag, 28.1.2025
Manchmal schließt sich der Kreis schneller, als man denkt. Heute früh wurde der im Beitrag vom Freitag, 24. Januar 2025, beschriebene Spätshopräuber gefasst.
Ein Abend in Striesen >>>
Die Festnahme des 19-jährigen Tatverdächtigen ist das Ergebnis einer erstaunlichen Verkettung von Ereignissen und der mutigen Entscheidung einer Mutter. Die Aufklärung begann mit der Veröffentlichung von Überwachungsvideos, die die Dresdner Polizei im Rahmen der Fahndung freigegeben hatte. Was darauf folgte, war imponierend: Die Mutter des jungen Mannes erkannte ihren Sohn auf den Aufnahmen. Sie zögerte nicht lange und informierte die Polizei. Es war ihre Anzeige, die die Ermittler letztlich nach Erfurt führte, wo der Tatverdächtige am Freitagabend am Bahnhof festgenommen wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen ist der 19-jährige Unhold für mindestens drei Überfälle verantwortlich: Am 13. Januar 2025 in einem Geschäft in der Papstdorfer Straße in Dresden-Gruna, am 15. Januar im "Tante Emma"-Spätshop an der Augsburger Straße in Striesen und am 20. Januar in einem Geschäft in der Bahnhofstraße in Pirna. Bei jedem Raub bedrohte der Täter die Angestellten mit einer Pistole und forderte Bargeld. Die Polizei stellte in seiner Wohnung eine Softair-Pistole sicher. Bislang ist unklar, ob diese bei den Überfällen wahrhaftig verwendet wurde. Die Entscheidung der Mutter, ihren eigenen Sohn anzuzeigen, war entscheidend für die Aufklärung. Nach seiner Festnahme wurde der Tatverdächtige dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der sofort Untersuchungshaft anordnete. Der junge Missetäter wartet derzeit in einer Justizvollzugsanstalt auf den Fortgang der Ermittlungen. Man fragt sich, was den 19-Jährigen zu diesen Straftaten getrieben hat. Die Geschichten hinter solchen Ereignissen sind nicht leicht verständlich. Womöglich spielte Frustration eine Rolle, unter Umständen fehlte eine Perspektive. Doch die Konsequenzen sind klar: Die Opfer der Überfälle werden aufatmen, und die mutige Mitarbeiterin im kleinen Späti in Striesen wird hoffentlich zur Ruhe kommen. Dresden hat in diesen Tagen viele Geschichten zu erzählen, und heute wurde ein räuberisches Kapitel geschlossen. Eins steht fest: Die Entscheidung der Mutter, die Wahrheit ans Licht zu bringen, ist ebenso bemerkenswert wie die Schnelligkeit, mit der die Polizei gehandelt hat.
Dienstag, 28.1.2025
Es ist wieder passiert. Die Carolabrücke, ein undurchschaubarer Knoten zwischen Dresdner Vergangenheit und Gegenwart, sorgt erneut für Aufregung. Am frühen Morgen verstummte das monotone Brummen der Abrissbagger, nachdem ein verdächtiger Gegenstand aus den Tiefen der Elbe ans Tageslicht befördert wurde. Ist es ein dritter Bombenfund? Ein tödliches Relikt, das die Elbe über Jahrzehnte bewahrt hat? Die Antwort bleibt offen, doch erst gestern wurde bei den Arbeiten an der Brücke eine Weltkriegsbombe gefunden, zum Glück ohne Zünder, sodass sie sicher abtransportiert wurde. Und nun, kaum einen Tag später, die nächste Entdeckung. Ein Déjà-vu, das an Spannung kaum zu überbieten ist. Ein simpler Fund für die Bauarbeiter endete prompt in einem Großalarm. Die Polizei änderte die Route des heutigen Trauermarsches zu Ehren ihres verstorbenen Kollegen Maximilian Stoppa, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten. Die Carolabrücke, einst ein Symbol für die Verbindung zwischen den Elbufern, hat sich in diesen Tagen zu einem Magneten für historische Gefahren gewandelt. Was verbirgt sich weiterhin unter dieser Brücke? Liegen dort womöglich weitere stumme Zeugen aus Kriegszeiten, die darauf warten, entdeckt zu werden? Oder handelt es sich doch nur um eine rostige Tonne, die sich zufällig aus dem Elbschlamm gelöst hat? Oder ist das alles nur eine Laune der Geschichte? Aber ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, dass diese Brücke mehr von uns weiß, als wir je erfahren werden. Eins steht fest, Dresden kommt derzeit nicht zur Ruhe. Die Carolabrücke hat weitere Geschichten zu erzählen, heute war definitiv eine davon.
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Montag, 27.01.2025
Am frühen Nachmittag stoppt der Baggerfahrer bei Arbeiten an der Carolabrücke jählings die Maschine. Unter den Betonresten des eingestürzten Bauwerks entdeckt er einen verdächtigen Gegenstand in der Baggerschaufel. Es handelt sich schon wieder um eine Bombe aus vergangenen Tagen, diesmal ohne Zünder. Die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes sacken den Fund routiniert ein und bringen ihn ratzfatz weg. Die Carolabrücke, einst geschwungene Spannbetonquerung über die Elbe, macht bis heute Geschichte spürbar, manchmal in Form alter Relikte, die längst vergessen schienen.
Ein positiver kultureller Beitrag des Tages ist der berühmte Daumenabdruck von August dem Starken. Der Kurfürst von Sachsen und König von Polen drückte seinen Daumen in das eiserne Geländer der Brühlschen Terrasse, ein eindrucksvoller Beweis für die Legenden, die sich um seine übermenschliche Stärke ranken. Das Geländer bleibt ein beliebter Ort für Besucher, um ein Stück lebendige Geschichte zu erleben.
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Sonntag 26.1.2025
Die Roulade thront in einer herzhaften Soßenlandschaft, daneben das leuchtend rote Rotkraut und ein Klecks Gemüse hat wie zufällig Platz genommen. Die Kartoffel, glatt und golden, als bescheidener Begleiter, still, aber unverzichtbar.
Die Waldschlößchenbrücke liegt still in der Nacht, schwarze Schatten wandern darüber, über der Elbe, die im Mondlicht glitzert. Unter den Füßen die nasse Elbwiese, ein leises Rauschen hallt zwischen den Pfeilern. Ruhelose bewegen sich Schemen von einer Seite zur anderen, auf der Suche nach verlorenen Spuren und vergangener Bedeutung. Die Geister der Steuerzahler streifen über die Brücke, getrieben von den verschwundenen Millionen, die dieses Bauwerk einst verschlang. Es rauschen die Stimmen jener, die einst gegen diese Verbindung stritten und das Weltkulturerbe verhinderten. Am Horizont thronen die Elbschlösser, ihre Fassaden von einer fahlen Beleuchtung umspielt. Prächtige Bauwerke, einstige Sommerresidenzen Dresdner Industrieller und Adliger, Symbole von Reichtum und Macht. Heute erzählen sie von einer vergangenen Zeit. Stromaufwärts taucht die Saloppe auf, ein Relikt der Industriekultur. Ihre hohen Fenster erhebt sich in die dunkle Nacht, eine stumme Mahnung an die Technikbegeisterung des 19. Jahrhunderts. Am Ende der Brücke führt ein Pfad hinunter in die Johannstadt. Die Hebestelle an der Pfotenhauerstraße ist die 40., eine Zahl, die in ihrer Schlichtheit Geschichten birgt. Hier trifft Altes auf Neues, Erinnerungen auf Geheimnisse. Der Nachtwind trägt das Rascheln der Bäume heran, vermischt mit dem fernen Knirschen von Fahrrädern. Die Stille ist greifbar, die Brücke wacht über die Elbe, ein stummer Zeuge von Vergangenheit und Gegenwart. Verborgene Geschichten ruhen hier, ungehört und wartend auf neue Erzähler.
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Sonnabend, 25.01.2025
Es ist Zeit, die Weihnachts Chili-Noodles zu testen, eine prima Idee für einen Asia-Tag zum Mittagessen. Vier Sorten Instantnudeln stehen bereit, jede mit ihrem eigenen Schärfegrad und Charakter. Die schwarzen Samyang Buldak Hot Chicken Ramen stechen hervor, berühmt für ihre extreme Schärfe, ein wagemutiger Ausflug in die Welt der "2x Spicy"-Nudeln. Die roten Samyang Buldak, etwas sanfter, vereinen ihre Würze mit einem Hauch von Süße, während die Demaae Ramen Chicken in der grünen Verpackung ein mildes, klassisches Ramen-Erlebnis bieten. Schließlich die türkisfarbenen Hot+Spicy Chili Noodles, die mildesten der Reihe, perfekt für ein angenehmes, leicht scharfes Mittagessen.
Heute starten wir mit den beiden letzteren Sorten. Die milden Ramen werden mit einer bunten Mischung aus China-Gemüse serviert, die für frische Farben und knackige Texturen sorgt: Mungo Bohnen-Keimlinge, Wasserkastanien, roter und gelber Paprika, Bambus, Porree, Zuckerschoten, Mu-Err-Pilze und Karotten. Zusammen entsteht eine ausgewogene Kombination aus Schärfe, Würze und einem Hauch Exotik, die das Mittagessen zu einem kleinen kulinarischen Abenteuer macht. Jede Komponente bringt Struktur und Geschmack auf den Teller, während die Noodles mit ihrer spezifischen Würze das Gericht abrunden. Diese Mischung hat eine angenehme Schärfe, die sogar für untrainierte Deutsche geeignet ist. Ich musste nur wenige Krümel der Chili "Scharfe Perle" darüberstreuen.
Am Abend teste ich das Pixel 8 Pro und prüfe, ob die Stabilisierung bei Zeitraffer-Videoclips auch ohne Gimbal ausreicht. Der Barbarossaplatz liegt in weicher Düsterheit. Die Laternen werfen warmes Glühen auf das Kopfsteinpflaster, derweil die Fenster benachbarter Häuser die Dunkelheit erhellen. Eine kühle Brise weht über den leeren Barbarossaplatz, entferntes Brummen vorbeifahrender Autos mischt sich mit dem leisen Rascheln von Blättern am Boden. Ich beginne meine Runde und halte die Kamera starr, derweil das Smartphone hoffentlich meine Bewegungen ausgleicht. Die historischen Fassaden der umliegenden Gebäude fügen sich zu einem harmonischen Bild. Sie erzählen von einer vergangenen Zeit. Der Weg führt vorbei an Villen mit schlafenden Gärten, eine Toi-Toi-Toilette steht einsam unter der Straßenlaterne, ein Relikt aus einem anderen Alltag. Die Dunkelheit macht die Details intensiver. Jeder Schritt wird begleitet von der leichten Vibration des Kopfsteinpflasters unter den Füßen. Am Ende der Runde prüfe ich das fertige Video. Ohne Gimbal wird das nichts, das Video hinterlässt ein Gefühl von Seekrankheit. Beim nächsten Mal setze ich definitiv wieder auf den Gimbal, um ein besseres Ergebnis zu erzielen.
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Freitag 24.1.2025
Mein Spaziergang beginnt an der Fetscherstraße, wo die Wormser Straße ihren Anfang nimmt. Nach wenigen Schritten fällt mein Blick auf die Bäckerei Krause. Das große, beleuchtete Schild erinnert mich daran, dass hier Sonntagsbrötchen ab 7:30 Uhr Tradition haben. Durch die Fenster sehe ich die Auslage, die den Duft frischen Gebäcks geradezu verströmt. Dieser Duft ist der wahre Weckruf für Striesen. Weiter geht es Richtung Bergmannstraße, mit einem kurzen Abstecher zur Schandauer Straße. Dort entdecke ich Hayat Döner und Pizza, ein Magnet für spontane Hungerattacken. Ob der Laden auch ein Späti ist, bleibt ein Rätsel, doch die Mischung aus Döner und Abendgeschäft wirkt vertraut und einladend. Zurück auf der Bergmannstraße nähere ich mich der Ecke zur Wittenberger Straße. Hier liegt der Spätshop und Pizza, ein unscheinbarer Laden, der im Januar 2025 für Schlagzeilen sorgte. Am 16. Januar betrat ein maskierter Mann den kleinen "Tante Emma"-Späti, bedrohte die Angestellte mit einer Pistole und forderte Bargeld. Mit 280 Euro floh er zur Haltestelle. Die Angestellte blieb unverletzt, doch die Überwachungskamera zeigt, wie sie den Täter mutig verfolgt, nachdem er den Laden verlassen hatte. Wäre sie schneller gewesen, hätte er vielleicht den letzten Überfall seines Lebens erlebt. Doch der Mann entkam im letzten Moment, indem er in den gnadenlos pünktlichen Bus der Linie 63 sprang. Bei den DVB in Dresden gibt es selten Verspätungen, diesmal wäre eine willkommen gewesen. Die Polizei veröffentlichte Bilder des Täters, der eine graue Mütze, eine schwarze Daunenjacke und einen olivfarbenen Schal trug. Es war bereits der vierte Überfall auf diesen Laden, und man fragt sich, wie lange die Geduld der Mitarbeiter noch reicht. Vielleicht werden sie beim nächsten Mal selbst zum Rächer. Ich schlendere weiter und denke über diese unvorhergesehenen Wendungen des Lebens nach. Wie wird aus einem unscheinbaren Laden eine Bühne für Dramen? Striesen ist voller Kontraste, von stillen Straßen mit traditionellen Bäckereien bis hin zu Schauplätzen von Verbrechen, die man eher in einem Krimi erwartet. Mein Abend endet mit einem letzten Blick auf die belebten Straßen und dem Gefühl, dass jeder Spaziergang hier eine neue Geschichte bereithält.
Update am Dienstag, 28.1.2025 mit neuesten Entwicklungen zu diesem Fall, lies weiter bei: Ein Räuber ohne Fluchtweg >>>.
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Donnerstag 23.1.2025
Die Linie 12 hat sich entschieden, mich im Stich zu lassen. Ich stehe an der Haltestelle und blicke auf die Anzeige, die ihren Dienst mit einem lapidaren "Verspätung" absagt. Keine Zeit, kein Trost. Gut, denke ich, ich laufe lieber. Manchmal braucht das Leben ein bisschen Bewegung, oder zumindest ein paar Schritte, statt des öffentlichen Nahverkehrs. Mein Weg führt vorbei am Kutscherhaus vom Mu, einst Wohnsitz des sächsischen NSDAP-Gauleiters Martin Mutschmann und deshalb als "Mutschmannvilla" bekannt. Weiter geht es durch den Großen Garten. Hier entdecke ich die Natur und die Natur mich. Der Wind streicht kühl über mein Gesicht, die kahlen Äste werfen lange Schatten auf den Kiesweg, und irgendwo raschelt eine Spukgestalt, die meine tiefen Gedanken sicher nicht teilt. Die Ruhe, gelegentliche Hunde, die ihre Besitzer ausführen, und die feuchten Wiesen, die unter meinen Schuhen knirschen, haben etwas Meditatives. Mein Google Fit meldet sich mit der Begeisterung eines schlecht bezahlten Motivationscoaches und verkündet stolz, dass ich 31 Kardiopunkte gesammelt habe. Ich frage mich, wie diese Punkte zustande kommen. Gibt es bei Google eine geheime Abteilung, in der Schritte willkürlich in Punkte umgerechnet werden? Warum bringt dieser Spaziergang 31 Punkte, während der anstrengende Aufstieg der Grundstraße gestern nur 19 wert war? Am Ende beeindruckt mich die Schönheit des Großen Gartens ebenso wie die absurde Freude über die Kardiopunkte. Vielleicht ist es genau diese Kombination, die den Tag ausmacht. Abends, mit hochgelegten Beinen, denke ich: Manchmal sind es die unvorhergesehenen Umwege, die uns die besten Geschichten bescheren.
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Mittwoch, 22.01.2025
Ausgangspunkt ist der Schillerplatz, die Luft ist kühl und frisch. Vorbei am Café Toskana und dem Schillergarten, weiter über das Blaue Wunder, das sich als filigrane Stahlkonstruktion aus dem Jahr 1893 über die Elbe spannt. Es verbindet die Stadtteile Blasewitz und Loschwitz, während unten das aufgeregte Rauschen des Flusses erklingt. Auf der anderen Seite passiere ich das Elbe Hotel und das Bräustübel. Der Körnerplatz lädt mit seinen kleinen Läden zum Verweilen ein. Die Grundstraße zieht sich stetig hinauf. An der Haltestelle Rißweg liegt eine gesperrte Treppe nach Loschwitz, die ich auslasse. Ich gehe weiter, vorbei am Stufenweg, dem Schweizerhaus und der Eule, einem Rastplatz für Spaziergänger. Der Rodelweg zeigt noch vereinzelte Schneereste, stummes Zeugnis der letzten Schneenacht. Der Wald ringsum wirkt still und düster, ein Hauch von Geheimnis liegt in der Luft. Mit jedem Schritt wird die Steigung deutlicher. An der Haltestelle Elisabethstraße kommt ein Bus, ich steige ein. Die Fahrt führt zurück über das Blaue Wunder zum Schillerplatz. Dort nehme ich die Straßenbahn und beende die Tour. Trotz des Aufstiegs über nahezu die gesamte Grundstraße zeigt der Schrittzähler nur 19 Kardiopunkte an. Ein Rätsel, das diesen Tag abschließt, doch die Erlebnisse machen ihn unvergesslich.
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Dienstag 21.1.2025
Die neobarocke Villa erhebt sich mit Sandsteingliederungen und kunstvollen Holzdecken. Walter Luboldt, Mitbegründer von Gehe und Co, ließ das Anwesen um 1906 errichten. Martin Mutschmann, Gauleiter von Sachsen genannt der "König Mu", lebte in der Volksmund auch als "Mutschmannvilla" bezeichneten Villa. Ein Betonbunker im Garten erinnerte an dunkle Zeiten und wurde nach dem Krieg für die Errichtung von Neubauten abgebrochen. Bombenangriffe im Jahr 1945 beschädigten das Gebäude. Nach dem Aufbau und Sanierung nutzten FDJ und Zivilverteidigung die Räume. Später zog das Finanzamt ein. Heute dient das Haus gewerblichen Zwecken. Daneben steht links ein kleineres Gebäude mit derselben Adresse. Rechteckiger Grundriss. Flach geneigtes Satteldach. Sandsteinelemente zieren die Fassade. War es ehemals ein Kutscherhaus, in anderen deutschen Ländereien auch Kutscherstadel genannt? Wohnte dort der Gärtner? Verschiedene Quellen widersprechen sich. Der ursprüngliche Zweck bleibt unklar. Dieser Umstand wirft Fragen auf. Wer machte die Aufzeichnungen. Wer ging so nachlässig damit um? Wo findet man die echten Unterlagen? Ich gehe weiter zur Kreuzung Stübelallee und Fetscherstraße. Motoren brummen. Räder rauschen über nassen Asphalt. Carl Friedrich Stübel und Alfred Fetscher prägten Dresden mit Politik und Medizin. Ihr Vermächtnis verbindet Fortschritt mit Erinnerung. Heute flutet künstliches Licht die Straßen vor dem Großen Garten. Geschichte und Gegenwart stehen nebeneinander. Dresden lebt weiter.
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Montag, 20.1.2024
Der Albertplatz, benannt nach König Albert von Sachsen, wird zum Startpunkt meiner montäglichen Erkundungstour. Mit seinem Denkmal für die neue Sachlichkeit, dem Hochhaus von 1929, erzählt er eine Geschichte von Architektenvisionen und bombenresistenter Hartnäckigkeit. Gleich gegenüber thront die neobarocke Villa Eschebach, die mehr Premieren erlebt hat als so mancher Dresdner: Kunstausstellungen, Wintergärten und Luftangriffe. Nach ihrer Wiedergeburt in den 90ern glänzt sie heute als Hauptsitz der Volksbank und lässt mit ihrem Erlweinpreis Sanierungsträume Wirklichkeit werden. Weiter nördlich, die Alaunstraße, in Dresden Neustadt, einem Viertel, das seine Gründerzeit-Gemütlichkeit unverschämt zur Schau stellt. Hier wohnten einst Alaunkocher, deren dampfende Kessel der Straße ihren Namen gaben. Über die Hauptstraße geht es zur Dreikönigskirche, die mit barocker Würde auf ihren Namen pocht. Wenige Schritte weiter, das Kügelgenhaus, wo Caspar David Friedrich einst melancholisch über nebelverhangene Landschaften philosophierte. An der NORDSEE auf der Hauptstraße 14 stehen verlassene Strandkörbe im kalten Winterwind. Ein mutiger Gedanke, sich hier niederzulassen, wird von einem eisigen Hauch verdrängt. Weiter zieht mich der Goldene Reiter in seinen Bann, der unbeeindruckt von Wetter und Jahreszeit gleichmütig gen Osten galoppiert. Von seinem Podest aus öffnet sich der Blick über die Augustusbrücke zum Georgentor und zur Neustädter Wache, dem sogenannten Blockhaus. Links erhebt sich die Frauenkirche, daneben die Hofkirche, Kathedrale Sanctissimae Trinitatis, die der Altstadt ihren sakralen Mittelpunkt verleiht. Die goldene Fama auf dem Landhaus, liebevoll die "blaue Zitronenpresse" benannt, schwebt mit ihren 1,7 Tonnen über der Dresdner Chose und verbreitet seit 1894 gewichtige Gerüchte. Am Königsufer führt mein Weg zu einer Absperrung, die netterweise geöffnet ist. Dahinter bröckeln die Reste der einst majestätischen Carolabrücke. Ein Spannbeton-Kunstwerk, das sich längst aus der Pflicht verabschiedet hat und in Ruhe "entspannt" zerfällt. Am sächsischen Staatsministerium für Kultus erwartet mich ein Labyrinth aus Absperrungen, konzipiert als Hindernisparcours für schaulustige Spaziergänger. "Versuch macht kluch", denke ich und finde letztendlich den Ausgang Richtung Carolaplatz. Ein letzter Blick auf die "entspannt abhängende" Carolabrücke, keine Abkürzung für mich, sondern ein Mahnmal der Vergänglichkeit. Weiter geht es am sächsischen Ministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung vorbei, einst das gemeinsame Ministerialgebäude der königlich sächsischen Ministerien. Über die Albertbrücke genieße ich den Blick auf die Elbe und die Überreste der Carolabrücke, dahinter das historische Zentrum mit Rathausturm, Frauenkirche, Hausmannsturm und Hofkirche, und daneben fast noch sichtbar die Semperoper. Mein Weg führt mich über den Sachsenplatz und die Sachsenallee zum Güntzplatz zur von Hans Erlwein gestaltete Sparkasse. Davor setzt der Globus auf der Litfaßsäule das i-Tüpfelchen auf einen Spaziergang, der Dresdens Geschichte, Melancholie und Eigenwillen einfängt.
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Sonntag, 19.1.2024
Die Tour beginnt mit der Straßenbahnlinie 13, die mit mir entlang des großen Gartens fährt. Am Straßburger Platz leuchtet Blaulicht im hektischen Abendverkehr. An der Haltestelle Tiergartenstraße steige ich aus. Von der Kreuzung mit der Franz-Liszt-Straße führt die Querallee in den großen Garten. Auf einer Bank sitzt die Querallee-Katze und fixiert mich mit gelassen Blickes, ein Wächter dieses weitläufigen Parks. Weiter nördlich erscheint eines der Kavaliershäuser, Relikte barocker Eleganz. Acht dieser Pavillonbauten mit Mansarddächern, errichtet ab 1693, zierten einst den Großen Garten. Sie boten den adligen Gästen der höfischen Feste eine angemessene Unterkunft und wurden harmonisch in die Gartenlandschaft eingefügt. Die Fürstenallee führt mich weiter, benannt nach den sächsischen Kurfürsten, die den Großen Garten als Ort höfischer Lustbarkeiten nutzten. An der Stübelallee blitzt erneut Blaulicht durch die Dunkelheit und verstärkt die abendliche Spannung. Der Große Garten zeigt sich an diesem Sonntag als Bühne, auf der Geschichte, Natur und das gegenwärtige Treiben zu einem lebendigen Bild verschmelzen.
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Samstag, 18.1.2024
Die Tour beginnt am Fetscherplatz, einem sanierten Verkehrsknotenpunkt in der Johannstadt, benannt nach Alfred Fetscher, der die öffentliche Gesundheit in Dresden prägte. Mit dem Bus geht es über die Borsbergstraße, die den Borsberg im Schönfelder Hochland ehrt. Der 357,3 Meter hohe Berg, die zweithöchste Erhebung Dresdens, markiert den Steilabfall des Hochlands zum Elbtalkessel. An der Spenerstraße, benannt nach dem Theologen Philipp Jakob Spener, beginnt der Weg zu Fuß. Die Bertolt-Brecht-Allee führt direkt zum Großen Garten, einem barocken Landschaftspark, der 1676 von Kurfürst Johann Georg III. als höfischer Lustgarten angelegt wurde. Die Karcherallee, benannt nach dem Baumeister Johann Georg Karcher, führt vorbei an Cerberus. Der dreiköpfige Wächter der Unterwelt erhebt sich monumental. Seine Köpfe blicken in alle Richtungen, wachsam und unnachgiebig, während er die geheimnisvollen Pforten zur Unterwelt an der Herkulesallee bewacht. An der Hauptallee jagen Atalante und Meleagros den Kalydonischen Eber durch den Großen Garten. Auf derr spannenden Jagd, zwischen Mythen und barocker Gartenkunst. Atalante mit gespanntem Bogen und Meleagros mit erhobenem Speer lassen die Dramatik der griechischen Sage inmitten der historischen Kulisse lebendig werden. Ihre Präsenz fügt der Hauptallee einen Hauch von antiker Heldenhaftigkeit hinzu, der den Großen Garten in einen Ort verwandelt, wo Legenden Gestalt annehmen. Die Hauptallee führt zum Palais im Großen Garten, einer Renaissancevilla aus dem 17. Jahrhundert. Das Lustschloss der sächsischen Kurfürsten, umgeben von Barockgärten und dem Palaisteich, vereint die Eleganz der Renaissance mit der Pracht des Barock. Das Palais und seine harmonische Einbettung in die Landschaft spiegeln den Reichtum und die kulturelle Blütezeit Dresdens wider.
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Freitag, 17.1.2025
alles wiederhergestellt. Mein neues Pixel 8 Pro hat alle Einstellungen aus dem alten Gerät geladen, genauso WhatsApp, wie Telefon und mehr. Damit starte ich in die Nacht, die mich von der Technik zurück zur Geschichte Dresdens führt. Die abendliche Tour startet am Sachsenplatz, dessen Name an die glanzvolle Ära der Könige Sachsens erinnert. Die Laternen werfen ein diffuses Licht auf die Treppe von der Albertbrücke, die meinen Einstieg in den Elberadweg markiert. Der Weg führt zur Carolabrücke, deren abgesperrte Überreste von der Vergänglichkeit und dem Wandel Dresdens erzählen. Ihre Zeit fing als prachtvoller Bau des 19. Jahrhunderts an und wandelte sich später zum modernen Sinnbild für Spannbeton-Architektur und die Konflikte moderner Stadtplanung. Ein Blick über die Elbe eröffnet Dresdens nächtliche Skyline. Das Finanzministerium, streng und erhaben, leuchtet mit eindrucksvolle Silhouette aus der Kaiserzeit. Die weiten Elbwiesen ruhen still im Licht der Neustadt, unterbrochen von den Spiegelungen der Brückenreste auf der Wasseroberfläche. Der Spaziergang führt am "Hotel am Terrassenufer" vorbei zum Rathenauplatz, wo zwei Sandsteinplastiken von Friedrich Offermann den gesperrten Übergang bewachen. Die Figuren symbolisieren die "bewegte Elbe" mit einem kraftvollen Triton und die "ruhige Elbe" mit einer gelassenen Nereide. Ursprünglich flankierten sie die alte Brückenauffahrt, heute stehen sie im Grünstreifen und bewahren die Erinnerung an die Vergangenheit. Hinter der Synagoge führt der Weg entlang des Hasenbergs und vorbei am Gondelhafen, wo die Aqualux-Installation den unterirdischen Kaitzbach mit blauem Licht in Szene setzt und eine surreale Atmosphäre schafft. Der Spaziergang endet mit einem Blick zurück über die Elbe, wo Geschichte, Kunst und die Überreste der Brücke ein Bild von unverwechselbarer Melancholie und Schönheit zeichnen. Jeder Schritt verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart, eingefangen in der nächtlichen Ruhe einer lebendigen Stadt.
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Donnerstag, 16.1.2025
Es ist 14:11, als mein neues Pixel 8 Pro endlich ankommt. Der Postbote drückt mir das Paket mit dem Enthusiasmus eines Menschen in die Hand, der längst vergessen hat, was in diesen Kisten steckt. Ich schließe die Tür, setze mich und starre das Paket an. Soll ich den heiligen Gral der Technologie auspacken? Langsam reiße ich die Verpackung auf. Die Hülle gleitet ab, und da liegt es, glänzend und makellos. Es fühlt sich spiegelglatt an, dieses neue Gerät, das jetzt meine Verbindung zur Welt der KI sein wird. Mein altes Pixel 4 XL, dessen Akku endgültig das Zeitliche gesegnet hat, genießt seinen Ruhestand als Veteran. Fünf Jahre hat es durchgehalten, meine Touren begleitet, unzählige Fotos gemacht und so viele Fragen und Antworten mit den KIs getauscht, dass ich mich frage, ob ich mehr mit Menschen oder Maschinen kommuniziere. Jetzt ist es nur noch ein stiller Zeuge, und ein neues Pixel hat die Bühne betreten. Derweil ich es einrichte, fällt mir auf, wie diese Geräte unseren Alltag bestimmen. Eine Frage taucht auf: Wann haben wir uns so an Smartphones gewöhnt, dass ein Tag ohne sie zum Überlebenstraining wird? Gestern habe ich es erlebt – kein Wecker, keine Nachrichten, keine schnellen Perplexity-Infos. Zurück zu meinem neuen Begleiter. Das Pixel 8 Pro begrüßt mich mit einer Liste von Datenschutzrichtlinien, die ich niemals lesen werde, aber akzeptiere, weil, na ja, so läuft es eben. Der Einrichtungsprozess dauert länger, da ich mich alle paar Minuten frage, wo ich dieses Passwort gespeichert habe. Letzten Endes läuft es, und ich lade die ersten Apps herunter. Dabei denke ich an vergangene Tage, als Telefone nur zum Telefonieren da waren. Jetzt sind sie Kameras, Navigationsgeräte, Spielzeuge und Gesprächspartner in einsamen Momenten. Ich teste die Kamera, mache ein paar Bilder, die niemand je sehen wird, und ein Porträt von meinem Kaktus, das erstaunlich künstlerisch aussieht, obwohl ich nur den Auslöser gedrückt habe. Die KI übernimmt den Rest. Am Ende des Tages halte ich inne. Das Pixel 8 Pro ist mehr als ein Stück Technik, das ich aus der Verpackung befreit habe. Es markiert den Beginn eines neuen Kapitels, ein ständiger Begleiter, der mich durch die nächsten Jahre navigieren wird. Es verbindet mich mit der Welt, erfasst Momente und öffnet Türen zu neuen Möglichkeiten. Willkommen in meinem Alltag, Pixel 8 Pro. Zeig, was du kannst, und bleib mir treu. Vergiss nur nicht, wer hier das Sagen hat, wenn die KI die Macht übernimmt.
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Mittwoch 15.1.2025
Der Tag startet ungewohnt. Kein Wecker, kein erster Blick aufs Display, kein schneller Check der Mails oder Nachrichten. Jemand hat die Pausetaste für die digitale Welt gedrückt. Ich mache mich fertig, ohne die vertraute digitale Routine, und frage mich, was ich mit diesem Smartphone-freien Tag anfange. Unvermittelt habe ich Zeit, echte Zeit, um mich mit Gedanken über die Welt und die Technik zu beschäftigen, die uns alle umgibt. Künstliche Intelligenz, die allgegenwärtig im Hintergrund arbeitet, wird zu einem meiner Hauptthemen. Ihre Vorteile, die Dinge erleichtern, aber auch ihre unheimlichen Aspekte, die unser Leben prägen, gehen mir nicht aus dem Kopf. Am Abend entscheide ich mich für einen Spaziergang durch Dresden, diesmal ohne die digitale Leine meines Smartphones. Die Stadt wirkt anders, keine ständige Versuchung, ein Foto zu machen oder einen Blick auf die Karte zu werfen. Die Ampel schaltet auf Grün, und ich überlege, wie viel Technologie dahintersteckt. Verkehrsfluss, Überwachungskameras, sogar die Beleuchtung, alles wird durch unsichtbare KI-Fäden vernetzt. Es ist erfrischend, die Stadt mit ungefilterten Augen zu sehen, doch ab und zu wandert meine Hand unbewusst in Richtung zum Smartphone. Der Impuls, den Weg zu überprüfen oder eine Notiz festzuhalten, ist tief verankert, aber der Moment vergeht. Ein wenig vermisse ich es doch, aber nur für einen Moment. Dieser Tag erinnert mich daran, dass die kleinen Sachen im Leben, ein ungeplanter Gedanke, eine spontane Tour und ein Hauch Melancholie, ihren eigenen Wert haben, ohne im digitalen Archiv zu landen.
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Dienstag 14.1.2025
Nach langem Suchen, Vergleichen und einem Selbstgespräch fällt die Entscheidung. Ein Pixel 8 Pro soll es sein. Der Google Shop lockt mit 599 Euro, einer Zahl, die sich wie ein rhythmisches Echo durch meinen Kopf zieht, während ich zögere, und dann klicke. Fünf Jahre hat mein Pixel 4 XL treu gedient. Es war mehr als nur ein Gerät, es war ein stummer Zeuge meines Alltags, ein Chronist meiner Reisen, ein verlässlicher Begleiter durch endlose Meetings und nächtliche Fotoabenteuer. Seine Ecken sind abgerieben, der Bildschirm hat Geschichte mit Kratzern, und doch ist diese Entscheidung ein Abschied von einem treuen Freund. Aber auch Freunde müssen manchmal gehen, damit neue Kapitel starten. Und so atme ich tief durch, stelle mir vor, wie das neue Pixel 8 zum Leben erwacht, bereit, neue Erinnerungen zu schaffen, neue Geschichten zu speichern. Nicht nur ein Wechsel, sondern ein kleiner Neuanfang, einer, der sich mit einem Klick richtiger anfühlt.
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Montag 13.1.2025
mein Pixel 4 XL hat sich entschieden, den Ruhestand anzutreten. Kein Laden, weder induktiv noch mit USB. Da sitzt man dann, mit einem Smartphone, das mich immer noch begeistert, aber praktisch zum Briefbeschwerer wurde.
Womöglich ist der Akku hinüber? Denkbar wäre das Mainboard, wenn ich den Foren glaube, die mittlerweile wie Selbsthilfegruppen klingen. "Hat jemand schon mal versucht, ein Pixel wiederzubeleben?" Die Antworten klingen eher wie Grabreden.
Im November 2019 wurde das Pixel 4 XL nagelneu, voller Begeisterung ausgegepackt. Mehr als 5 Jahre ist das her. "Damals" war die Kamera revolutionär, und die 80%-Ladegrenze hätte man mit einem erstaunten "Was bitte?" kommentiert.
Ob ich endlich akzeptiere, dass es Zeit für ein neues Smartphone ist? Aber der Gedanke, wieder hunderte Euro auszugeben, nur für WhatsApp und ein paar Fotos, fühlt sich übertrieben an. Die Möglichkeit, unterwegs mit den Chatbots PI und GPT zu plaudern, lockt aber schon.
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Sonntag 12.1.2025
Mein Spaziergang beginnt an der Rückseite des "Goldenen Hauses" an der Haydnstraße, benannt als Zukunftshaus. Dieses moderne Wohnprojekt wurde vom Sommer 2017 bis zum Herbst 2018 von der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt errichtet. Es umfasst 14 Wohneinheiten mit innovativem Energiekonzept, das in Zusammenarbeit mit der DREWAG entwickelt wurde. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert den Bewohnern umweltfreundlichen Strom. Barrierefreie Zugänge und der KfW-55-Effizienzhaus-Standard machen das Gebäude ausgesprochen reizvoll für Senioren und Familien. Ein kurzer Weg führt mich zur Fetscherstraße, dann zurück zur Vorderseite des Goldenen Hauses in der Haydnstraße. Dort schließt sich die Jugendstilvilla mit der Nummer 19 an. Diese Villa zeugt von der Eleganz der Gründerzeit. Direkt gegenüber erhebt sich das Adventhaus der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, ein barrierefreies Gemeindezentrum mit Aufzug und behindertengerechter Ausstattung. Hier finden Gottesdienste, Bibelgespräche, Kinderprogramme und ein Kirchencafé statt. Regelmäßig bereichern Veranstaltungen wie Tauschbörsen, Bastel- und Nähkurse das Gemeinschaftsleben der Umgebung. Wenige Schritte weiter steht das Johanneshaus in der Haydnstraße 23, ein Treffpunkt der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Johannes-Kreuz-Lukas Dresden. Hier finden kirchliche und soziale Aktivitäten wie Gemeindekreise, Kinder- und Jugendarbeit, Seniorentreffen und musikalische Proben statt, die das Gebäude mit Leben füllen. Kurz vor dem Ende der Haydnstraße fällt mein Blick auf das markante Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium in der Nummer 49. Dieses eindrucksvolle Schulgebäude wurde von Stadtbaurat Hans Erlwein entworfen und ist ein Beispiel für seine visionäre Architektur. Von rechts kommt die Spenerstraße als breite Allee von der Borsbergstraße. Benannt nach Philipp Jacob Spener, einem einflussreichen lutherischen Theologen und Begründer des Pietismus, der von 1686 bis 1691 als Oberhofprediger in Dresden wirkte. Nach links verengt sich die Spenerstraße und führt als schmaler Fußweg zwischen dichtem Grün aus Bäumen und Sträuchern weiter. An der Ecke Spenerstraße und Wormser Straße erhebt sich ein auffälliges Gebäudeensemble, das 1927 vom Architekten Paul Wolf entworfen wurde. Der lange Wohnblock entlang der Wormser Straße mit seinen vier Eingängen wird von einem siebenstöckigen Turm an der Ecke zur Spenerstraße dominiert. Balkone verbinden optisch den Übergang zum Turm und verleihen dem Ensemble eine harmonische, moderne Dynamik. Doch jählings endet mein fotografischer Streifzug. Das Display meines Google Pixel 4 XL bleibt finster. Liegt es am Akku, obwohl die Powerbank derzeit drei Viertel geladen ist? Oder hat das Smartphone keinen Bock am Abend im stockdunkeln zu Fotografieren? Es bleiben Rätsel über Rätsel, die ich heut nicht mehr lösen werde!
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Samstag, 11.1.2025
Der Mittag beginnt mit einem Blick von der Altenberger Straße auf eine Fassade, in deren Stuck die Worte "Wer das Eine nur will, fest will, dem wird es ermuntern" eingearbeitet sind. Dieses Zitat spiegelt den Willen und die Beständigkeit der Bewohner wider. Mein Weg führt weiter zum Neugrunaer Casino, wo für den 10. Januar das nächste Schlachtfest angekündigt wird. Die Kälte treibt mich in die Wärme, wo ich mit einem Grog anstelle von Tee den Frost des Tages vertreibe. Nach einem leckeren Essen folgt ein Verdauungsspaziergang durch die Heinrich-Schütz-Straße, vorbei an der Tauschzelle. Zwischen den skurrilen Geschenken, die dort hinterlassen wurden, entdecke ich einen Moment des Alltagszaubers. An der Tolkewitzer Straße erinnern verwitterte Schilder an die Vergänglichkeit der Zeit. Die Villen mit ihren erleuchteten Fenstern durchbrechen die abendliche Dunkelheit in Striesen. Die Straßen Striesens wirken in der Abenddämmerung wie Kulissen einer längst vergangenen Epoche, die durch die Geschichten in den Fassaden lebendig bleibt. Die Kombination aus historischen Eindrücken und den kleinen Überraschungen des Alltags macht diesen winterlichen Spaziergang, auch ohne Schnee, zu einem besonderen Erlebnis.
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Freitag, 10.1.2025
Mein Spaziergang führt durch eine einzige Straße, die sich von der Elbe bis zum Großen Garten erstreckt und dabei mehrfach ihren Namen ändert. Die Händelallee, benannt nach dem Komponisten Georg Friedrich Händel, markiert den ersten Abschnitt. Sie geht über in die Forsthausstraße, die ihren Namen dem einst hier gelegenen alten Forsthaus verdankt. Weiter südlich wird sie zur Tittmannstraße, benannt nach Friedrich Tittmann, einem sächsischen Kultusminister des 19. Jahrhunderts. In den Fenstern der Häuser spiegeln sich die Lichter der Stadt, während Firmenschilder wie "Fahrzeugaufbauten" und "Federndienst" an die Werkstätten der Gegend erinnern. Nach der Kreuzung mit der Borsbergstraße, trägt sie den Namen Müller-Berset-Straße, zu Ehren des schweizerischen Künstlers Alfred Müller-Berset. Die prachtvollen Villen entlang dieser Straße erzählten einst bis zu den Zerstörungen durch den Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg von der Blütezeit der Gründerjahre. Hinter der Stübelallee schafft die Dunkelheit des Großen Gartens eine schauerliche Atmosphäre. Ein unaufdringliches Zusammenspiel aus Historie und Gegenwart zeichnet diesen Abschnitt Dresdens aus, ein Ort, an dem die Zeit in den Fassaden der Gebäude und den Geschichten der Straße lebendig bleibt.
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Donnerstag, 9.1.2025
Die Zeit vergeht im Sauseschritt, immer schneller rast sie vorbei. Am heutigen Abend stehe ich vor einer Uhr, deren Zifferblätter in alle vier Himmelsrichtungen weisen und die Allgegenwärtigkeit der Zeit symbolisieren. Unterhalb der Uhr prangt ein: "Werbefläche zu vermieten", eine stille Mahnung, dass selbst die Zeit in den Dienst der Geschäfte gestellt wird. Diese Uhr steht an einem Verkehrsknotenpunkt, an dem Autos in die Dunkelheit eilen und sich die Lichter der Scheinwerfer im nassen Asphalt spiegeln. Die Hektik des städtischen Lebens in Dresden steht im Kontrast zu der Ruhe in der eigenen Werkstatt. Hier liegen geordnete Kästen voller Werkzeuge und Bauteile, bereit für die nächste kreative Idee. Die Ordnung und das greifbare Material schaffen eine Balance zur flüchtigen Geschwindigkeit des Alltags. Gibt es ein Innehalten inmitten dieser Eile? Die Zeit bleibt nicht stehen, doch in diesen Momenten wird sie greifbar, in den Objekten, die wir gestalten, und den Erinnerungen, die wir festhalten.
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Mittwoch, 8.1.2025
Am heutigen Abend wird die Carolabrücke erneut zur Sperrzone. Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde entdeckt. Der Bereich ist weiträumig abgesperrt, diesmal mit einem Sicherheitsradius von 1000 Metern. Der Sperrkreis erstreckt sich bis in die umliegenden Stadtteile. Polizeifahrzeuge blockieren die Zufahrten, und an jeder Ecke blinken Warnlichter. Die dunkle Szenerie wird von den hell erleuchteten Gebäuden der Altstadt kontrastiert. Von der Brühlschen Terrasse aus lassen sich die leeren Straßen und die Absperrungen beobachten. Es herrscht eine eigenartige Stille, unterbrochen nur vom leisen Rauschen der Elbe. Der Fund erinnert an die Geschichte der Stadt, die auch heute noch von ihrer Vergangenheit geprägt wird. Zwischen den Absperrungen leuchten die Hinweisschilder: "Auffahrt gesperrt". Die Kulisse ist eine Mischung aus Bedrohung und Ruhe, die das historische Dresden im Licht der Gegenwart zeigt.
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Dienstag, 7.1.2025
Der heutige Weg startet an der Huttenstraße, die ihren Namen nach dem Humanisten Ulrich von Hutten erhielt. Hier führt der erste Abschnitt vorbei an Daniels Gaststätte, einem bekannten Treffpunkt der Umgebung, das einst an der Stelle einer historischen Windmühle lag. Die Krenkelstraße, benannt nach dem Maler und Illustrator Hermann Krenkel, verbindet den Stresemannplatz, der früher Königplatz hieß. An dem Platz stehen repräsentative Wohnhäuser, von denen einige im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Die Lipsiusstraße, benannt nach dem berühmten Architekten Constantin Lipsius, führt mich weiter zum Großen Garten. In der Dunkelheit umfängt mich der Park mit seiner geheimnisvollen Atmosphäre. Hohe Bäume werfen lange Schatten, und das Rascheln der Blätter im Wind verleiht dem Weg eine mystische Note. Die barocken Strukturen des Großen Gartens entlang der Alleen raunen Geschichten aus einer längst vergangenen Zeit. Auf der anderen Seite der Stübelallee, die nach Oberbürgermeister Paul Alfred Stübel benannt ist, verläuft der Weg über verborgene Pfade, die nicht mehr offiziell zugänglich sind. Diese Wege führen mich zurück in die Johannstadt, wo die Straßen in den 1950er Jahren teilweise neu angelegt wurden. Die Verbindung aus Historie und der stillen, dunklen Umgebung schafft eine zauberhafte Stimmung, die das Flair Dresdens zwischen Geschichte und Gegenwart spürbar macht.
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Montag, 6.1.2025
Meine Montagabendtour führt mich zum Straßburger Platz, wo die Moderne die Geschichte längst verdrängte. Die Gläserne Manufaktur leuchtet hell in die Nacht und steht als Symbol für innovative Automobilproduktion, die das industrielle Dresden mit seiner kulturellen Identität verbindet. Von hier gehe ich entlang der Lennéstraße, benannt nach dem berühmten Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné. Links öffnet sich der Zugang zur Herkulesallee, die mit ihrer Symmetrie einen der Eingänge zum Großen Garten bildet. In der Dunkelheit zieht der strahlende KLAGG artspace im Großen Garten die Aufmerksamkeit auf sich. Diese künstlerische Installation setzt leuchtende Akzente in die Stille der Umgebung. Ich folge den Wegen durch den Großen Garten, der nachts eine mystische Atmosphäre ausstrahlt. Die hohen Bäume werfen Schatten, und der Wind raschelt im Laub des vergangenen Herbstes. Einst umrahmte dieser Park höfische Feste. Über die Stübelallee gelange ich zur Schumannstraße, die mich weiter in die Thomaestraße führt, wo Straßenlaternen den nassen Gehweg erleuchten. Der Abend endet mit einem Blick zurück in den Park, der sich in der Dunkelheit verliert. Dresden zeigt sich hier von einer Seite, die Geschichte, Kunst und Natur zu einem nächtlichen Erlebnis verbindet.
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Sonntag 5.1.2025
Der Sonntagmittag beginnt mit einem mutigen Experiment. Ein Klecks Quark für den Chili der Sorte Carolina Reaper, mit 2,2 Millionen Scoville und unverkennbarer Schärfe. Ein Moment, der an die Extreme von Pfefferspray Jet mit 2,5 Millionen Scoville erinnert und die Grenzen des problemlosen Geschmacks neu definiert. Doch die Schärfe ist nur der Auftakt dieses Tages. Draußen zeigt der Januar seine nasse Realität. Matsch und Pfützen prägen die Wege, das Licht der Straßenlaternen spiegelt sich grell im feuchten Asphalt. Am Fetscherplatz, einem zentralen Knotenpunkt des Dresdner Nahverkehrs, herrscht eine gedämpfte Stille im Regen. Weiter entlang der Wallotstraße durchbricht die Straßenbahn am Stephanienplatz mit ihrem Licht die anendliche Dunkelheit. Auf der Striesener Straße liegen letzte Spuren des Jahreswechsels. Überbleibsel von Silvester erinnern an vergangene Feierlichkeiten. Dieser Sonntag steht für die Kontraste des Alltags – die Schärfe des Chilis, die den Gaumen fordert, und die Geschichten von Dresdens Straßen im Regen.
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Samstag 4.1.2025
Mit dem Bus fahre ich vorbei an den abgesperrten Überresten der einstigen Carolabrücke, die als Symbol für den Wandel Dresdens zwischen Vergangenheit und Gegenwart steht. Weiter geht es nach Plauen, vorbei an der historischen Bienertmühle, einem Zeugnis der industriellen Geschichte Dresdens, und schließlich den Berg hinauf zur Endhaltestelle in Dölzschen. Der Blick von hier oben offenbart Dresden in all seiner Weite. Die Begerburg thront wie ein stiller Wächter über dem Stadtteil und erinnert mit ihrem Ursprung im 18. Jahrhundert an die Verbindung von Geschichte und landschaftlicher Schönheit. Am Horizont zeichnet sich die Autobahnbrücke über die Weißeritz ab, ein Kontrast zwischen modernem Verkehrsnetz und der Ruhe des Flusstals. Der Mond steht hell am Himmel, und in einem Vorgarten leuchten Schneemännchen neben einem geschmückten Baum, ein winterlicher Gruß in der Dunkelheit. Der Bus fährt in 19 Minuten, doch Warten ist keine Option. Ich entscheide mich für den Weg bergab, der mich durch die stillen Straßen von Dölzschen führt. Die Nacht ist klar, und das Laufen gibt Raum zum Nachdenken. Unten angekommen, erreiche ich die Kölner Straße, wo der Abend endet, mit dem Gefühl, dass selbst die stillsten Wege Dresdens Geschichten erzählen.
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Freitag, 3.1.2025
Mit der Buslinie 64 fahre ich durch die Uniklinik, früher bekannt als MEDAK, und weiter über die berühmte Waldschlößchenbrücke, deren moderne Architektur in den 2010er Jahren in politischen Debatten und Schlagzeilen präsent war. Durch den Waldschlößchenbrückentunnel führt der Weg zur Haltestelle Hans-Oster-Straße. Hier steige ich aus, begleitet vom Klang der Glocken der Garnisonskirche St. Martin. Mit ihrem neugotischen Stil erhebt sie sich eindrucksvoll in der Dunkelheit und schafft einen spirituellen Moment. Ich wende mich nach links, gehe vor der Brücke der Stauffenbergallee nach rechts und folge dem Weg in den Prießnitzgrund. Der schmale Weg führt bergab, eingerahmt von hohen Bäumen, die im Dunkel des Abends kaum zu sehen sind. Unten angekommen, fließt die Prießnitz, deren Plätschern die Stille durchbricht. Unter der Brücke hindurch erreiche ich den Skulpturenpark, wo im Schatten kunstvolle Figuren stehen. Sie wirken in der nächtlichen Dunkelheit lebendig. Ihr Umriss im schwachen Licht erzählt Geschichten, die nur das Flüstern der Bäume kennt. Der Rückweg führt mich bis zur Einmündung der Bischofswerdaer Straße in die Kamenzer Straße. Hier endet der Abend. Die Verbindung von Geschichte, Kunst und Natur zeigt, wie Dresden selbst in der Dunkelheit ein kulturelles Erlebnis bietet.
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Donnerstag, 2.1.2025
Ein Donnerstagabend in Striesen, die Straßen still, doch voller leuchtender Momente. Im Supermarkt türmen sich Kisten mit Corona Extra, ein ironischer Anblick, der Erinnerungen wachruft und einen Moment innehalten lässt. Soll man auf das Kommende vorbereitet sein und prophylaktisch eine Kiste Corona Extra hinstellen? Oder trivial den Augenblick genießen? Weiter, Am Landgraben entlang, eine verwunsche grünen Schneise, durch Dunkelheit. Die wenigen Straßenlaternen werfen ihr warmes Licht auf den Weg, derweil die Fenster der umliegenden Häuser wie kleine Inseln des Lebens in der Nacht leuchten. Ein kurzer Stopp beim NEWROZ Döner Kebab bringt ein nettes Gespräch über die Kunst des perfekten Döners mit den Männern am Dönerspieß. Sie, geübt in ihrer Arbeit, fügen der kühlen Nacht ein Stück Menschlichkeit hinzu. Vor der Bäckerei Krause ist es still, das beleuchtete Schild erinnert an die Morgenstunden, wenn der Duft frischer Brötchen die Straße erfüllt. Der Spaziergang endet mit einem Blick auf einen Wintergarten, in dessen große Fenster die Botschaft "XMAS" leuchtet. Die Illumination strahlt, eine Erinnerung an die eben vergangene Weihnachtszeit. Die schlichte, klare Architektur fügt sich elegant in die historische Umgebung von Striesen. Ein Abend, der die Vielseitigkeit des Stadtteils zeigt, stillen Betrachtungen, zufälligen Begegnungen und lautlose Momente.
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Mittwoch 1.1.2025
Der erste Tag des Jahres beginnt ganz unneujahrig, ohne Katerfrühstück, dafür aber mit einem herzhaften Käsefrühstück, das alles andere als bescheiden ist. Auf dem Tisch türmen sich Käseplatten, frisch aufgebackene Brötchen und Eier, die noch dampfen. Ich lehne mich zurück, nehme einen Schluck Latte Macchiato, mit exakt drei Schichten, Milch, Espresso und Milchschaum, und denke mir, wenn das Jahr so beginnt, kann es ja nur gut werden. Nachmittags greife ich zur dritten Runde von Gianhis Fried Kitchen. Die Speisen, die über Nacht noch durchgezogen sind, haben jetzt eine Aromenexplosion erreicht, ein Neujahrsfeuerwerk des guten Geschmacks. Ein würdiger Auftakt, bevor es hinausgeht in den Abend.
Der Spaziergang führt mich vorbei am berühmten "Balanceakt", eine Skulptur, die so fragil und doch so majestätisch ist, dass ich fast stehenbleibe, um sie anzufeuern, nicht vom Sockel zu kippen. Doch der finstere Waldpark ruft, und ich marschiere weiter, vorbei am Königsheimplatz, der elegant zwischen Vergangenheit und Gegenwart balanciert. Die Dunkelheit im Waldpark hat etwas Magisches, oder Bedrohliches, je nachdem, wie mutig man sich im neuen Jahr fühlt. Der Boden knirscht unter den Schuhen, die Bäume flüstern Geschichten, die sie seit Jahrhunderten bewahren. Und dann, wie ein Schatzjäger, stolpere ich aus dem Gehölz direkt auf die Goetheallee zu. Hier, an der Ecke Schubertstraße, wartet als weiterer historischer Schatz der Weichbildstein. Dieser unscheinbare Stein mit Wappen markiert die Grenze des alten Weichbilds der Stadt Dresden, jenes Gebiet, in dem wieder die städtische Gerichtsbarkeit herrschte. Mit einer kleinen Verbeugung, ich bin ja schließlich ein höflicher Bürger, überschreite ich die imaginäre Linie zurück in die Zivilisation. Der Gedanke, dass ich offiziell wieder "direkt unter der Herrschaft der Stadt Dresden" stehe, lässt mich schmunzeln. Ich fühle mich wie ein Abenteurer, der gerade eben eine neue Welt entdeckt hat, nur eben ohne Schwert oder Fernrohr. Den Abend lasse ich gemütlich ausklingen, nicht ohne den Asia Dragon zu besuchen, der sogar an Neujahr seine Türen öffnet. Balanceakte und Weichbildsteine mögen ihre Reize haben, aber ein dampfendes Schälchen Nudeln am Abend ist eine Art von Magie, die alles andere übertrifft. Prost, Neujahr, auf ein Jahr voller Spaziergänge, Geschichten und kulinarischer Wunder.
Dienstag 31.12.24
Das alte Jahr verabschiedet sich mit einem köstlichen Mittagessen und einem perfekten Silvesternachmittag.
Aber das ist eine andere, längst vergangene Geschichte =>
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Der Wasseresel taucht empor und legt sich rücklings auf das Moor. Und ordnet künstlich sein Gebein, im Hinblick auf den Mondenschein: So daß der Mond ein Ornament auf seines Bauches Wölbung brennt ... Mit diesem Ornamente naht er sich der Fingur Wasserstaat. Und […]
Moritz war zwar am Hofe des Kurfürsten Johann Friedrich für die Lutherische Lehre gewonnen worden, stand aber dessen ungeachtet mit dem Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen in keinem guten Vernehmen, u. 1542 kam es zwischen beiden wegen der in Wurzen ausgeschriebenen […]